Für ein gesundes und langes Katzenleben benötigen Katzen eine ausgewogene und artgerechte Ernährung. Deshalb möchten Halter natürlich nur das Beste für ihre geliebte Fellnase. Aufgrund dessen ist es wichtig sich mit der Zusammensetzung und den Inhaltsstoffen eines Katzenfutters auseinanderzusetzen. Wenn man sich einmal damit beschäftigt, stößt man immer wieder auf den Begriff „Taurin“. Dieser Nährstoff ist in vielen hochwertigen Futtersorten ein fester Bestandteil. Wieso und weshalb Taurin so wichtig für Katzen ist, möchten wir Ihnen nachfolgend in unserem Ratgeber erklären.
Wenn es um Taurin im Katzenfutter geht, stellen sich viele Halter meist diese Fragen:
- Welche Nebenwirkungen hat Taurin für Katzen?
- Wie viel Taurin braucht eine Katze?
- Was passiert bei einer Überdosierung?
- Für was ist Taurin gut im Katzenfutter?
Was ist Taurin und wieso ist es so essentiell für Katzen?
Kurz erklärt, ist Taurin eine Aminosäure welche aus der Galle von männlichen Rindern gewonnen wird. Bei Katzen sorgt dieser Nährstoff für den Stoffwechsel, die Verdauung und bei weiblichen Katzen für die Fruchtbarkeit. Aus tierischen Proteinen wie z.B. aus Fisch oder Fleisch, können große Mengen an Taurin entnommen werden. Normalerweise ist es für Tiere kein Problem Taurin aus anderen Aminosäuren zusammenzubauen, jedoch nicht bei Katzen. Eine Katze kann selbst nur eine kleine Menge an Taurin herstellen, umso wichtiger ist der richtige Taurinanteil in einem Katzenfutter.
Für eine ausgewogene Ernährung benötigt eine Katze eine regelmäßige Taurinzufuhr. Eine Katzenleber kann nicht ausreichend Taurin synthetisieren und ungefähr die Hälfte des Taurins in der Nahrung geht verloren. Ein Grund hier für ist, dass die zuständigen Enzyme für die Umwandlung in Taurin, kaum aktiv sind bei einer Katze. Es lässt sich schwer sagen welche genaue Menge eine Katze benötigt, denn jede Katze ist individuell. Ein weiterer Faktor ist die Lebenssituation, so benötigen tragende oder auch säugende Katzen mehr Taurin.
Welche Folgen hat Taurinmangel für eine Katze?
Grundsätzlich ist Taurin ein sehr wichtiger Nährstoff für Katzen und ist unverzichtbar in jedem guten Katzenfutter. Wird ein minderwertiges Futter mit zu wenig Taurin gefüttert, können bei einer Katze Mangelerscheinungen auftreten. Ein bekanntes Symptom von Taurinmangel ist die Retina-Degenration. Es handelt sich hier bei um eine Netzhauterkrankung, die nicht wiederherstellbare Schäden verursacht und zum Erblindern der Katze führt. Jedoch zieht Taurinmangel auch Symptome wie Unfruchtbarkeit, Fehlentwicklungen bei Föten, Gehörverlust und ein gestörtes Immunsystem mit sich.
Für die Halter ist es meist sehr schwierig einen Taurinmangel zu erkennen, denn dieser wird erst nach einer längeren Mangelsituation sichtbar. Nicht all zu selten, wird ein Taurinmangel erst nach Monaten oder auch Jahren festgestellt. Darüber hinaus beweisen klinische Studien, dass die Hälfte aller Katzen überhaupt keine Symptome zeigen. Wichtig ist es, von Anfang an ein hochwertiges Katzenfutter zu füttern, welches über ausreichend Taurin verfügt. So kann ein Taurinmangel und die darauffolgenden gesundheitlichen Schäden vermieden werden.
Drei wichtige Taurinquellen für Katzen:
Rohes Fleisch als natürliche Taurin-Quelle
Die wohl natürlichste- und argetgerechtste Taurin-Zufuhr erfolgt durch die Fütterung von rohem Fleisch. Wie bereits erwähnt kommt dieser Nährstoff in tierischen Geweben vor. Als taurinreiche Fleischsorten gelten Muskelfleisch, Innereien oder auch Gehirn. Als Faustregel gilt, dunkles Fleisch enthält meist mehr Taurin als helles Fleisch. Darüber hinaus enthalten Flüssigkeiten wie Muttermilch oder Blut, sowie Netzhaut oder auch Gallensalze ebenfalls Taurin. Die Spitze der taurinreichsten Landlebewesen führt die Maus an. Desweiteren enthalten Fische und Meeresfrüchte ebenfalls einen ausgesprochen hohen Taurinanteil. Die Pflanzen besitzen hauptsächlich kein Taurin, eine Ausnahme sind Kaktusfeigen und wenige Wasserpflanzen. Bei der Fütterung von rohem Fleisch oder auch Barfen, ist jedoch eine gewissense Grundkentniss notwendig.
Hochwertiges Katzenfutter als Taurin-Quelle
Normalerweise findet man Taurin in jedem Katzenfutter, den Unterschied macht aber die Menge und Qualität. Logischerweise findet sich der höchste Gehalt bei schlachtfrischem, rohem Fleisch. Dementsprechend sollte ein Futter gewählt werden, welches über einen hohen Fleischanteil von hochwertiger Qualität verfügt. In unserem Katzenfutter-Test finden Sie einige Produkte, die durch einen hohen und hochwertigen Fleischanteil überzeugen konnten. Nicht desto trotz ist der Herstellungsprozess nicht unwichtig. Wird das Futter zu hohen Temperaturen ausgesetzt, kann das enthaltene Taurin zerstört werden. Durch eine besonders schonende Herstellung bei niedrigen Temperaturen, überzeugt z.B. kaltgepresstes Katzenfutter. Der Nährstoff Taurin ist nicht hitzebeständig, jedoch übt sich das Einfrieren oder auch Auftauen nicht negativ darauf aus.
Wie viel Taurin ein Katzenfutter enthalten sollte ist heißt diskutiert. Anfangs ging man davon aus, dass 400 Milligramm pro Kilogramm vollkommen ausreichend sind. Mittlerweile wurde durch Forschungen der benötigte Wert auf bis zu 2500 mg erhöht. Meist enthält qualitativ hochwertiges Alleinfutter ausreichend Taurin um eine Katze zu versorgen, doch hier bei handelt es sich nicht all zu selten um die Mindestmenge. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann z.B. Ergänzungsfutter wie kaltgepresstes Katzenfutter zusätzlich füttern.
Nahrungsergänzunsmittel als zusätzliche Taurinquelle
Als zusätzliche Taurinquelle neben dem Futter, können auch Taurin-Ergänzungspräparate verwendet werden. Viele Halter benutzen reines Taurin in Pulverform. Wichtig ist es darauf zu achten, dass es optimalerweise einen Anteil von 99 Prozent enthält und frei von Zusatz- und Füllstoffen ist. Bei der Fütterung wird das Taurin in lauwarmem Wasser aufgelöst und über das Futter gegeben. Unbedingt auf die jeweiligen Herstellerangaben achten.
Heißt umstritten sind Produkte wie Taurintabletten oder auch anderweitige Produkte mit Taurinzusatz. Ein Problem in diesen Produkten stellen neben Taurin andere Inhaltsstoffe wie Zucker oder Fette dar. Viele dieser Inhaltsstoffe dürfen nicht in großen Mengen an eine Katze gefüttert werden. Darüber hinaus verfügen die meisten Produkte über einen zu geringen Taurinanteil.
Ist eine Überdosierung von Taurin möglich?
Rein theoretisch ist es natürlich möglich Taurin überzudosieren – jedoch müssten hierfür große Mengen verfüttert werden. Die Leber einer Katze sorgt normalerweise dafür, dass überschüssiges Taurin ausgeschieden wird.