Gutes Hamsterfutter: Hamster gesund und artgerecht ernähren

Hamster sind schon niedliche kleine Tierchen. Kein Wunder also, dass sie mit ihren kleinen dunklen Augen ihre Halter ganz einfach um die Finger wickeln können. Doch Achtung, nicht alles, was so wächst, in der Wohnung steht oder zu kaufen ist, ist auch wirklich für die Hamster Fütterung geeignet.

Die Fütterung des Hamsters

Es gibt einiges, was bei der richtigen Hamster-Fütterung beachtet werden sollte.

Die Grundlagen

Wichtig ist vor allem, dass zwei Futternäpfe vorhanden sind. Jeweils einer für das Frischfutter sowie ein weiterer für das Nassfutter. Dabei sollten die beiden Näpfe keinesfalls zu leicht sein, denn dann besteht die Gefahr, dass sie umkippen. Was den Durchmesser betrifft, so sollte dieser nicht größer als fünf Zentimeter sein. Dies verhindert, dass der kleine Nager sich in die Futternäpfe setzt. Der Rand der Näpfe sollte rund zwei Zentimeter hoch sein und sich etwas nach innen neigen. Diese Maße verhindern, dass der kleine Nager sich in die Futternäpfe setzt. Als Material sind vor allem Steingut oder auch Keramik bestens geeignet.

Für das Trinkwasser des Hamsters empfiehlt sich eine Nippelflasche mit Kugelverschluss. In einem offenen Trinknapf würde das Wasser viel zu schnell verschmutzen.

Hamster sind Sammler und bevorraten ihr Futter. Dennoch ist es wichtig, dass sie regelmäßig gefüttert werden. Und das bestenfalls natürlich mit ausgewogener und gesunder Nahrung.

Als Maß gilt hier:

  • Fertig-Körnerfutter: 1 – 2 TL pro Tag
  • Frischfutter täglich
  • Eiweißfutter: alle 2 – 3 Tage. Ausnahme: bei Zwerghamstern täglich
  • Wasser: täglich erneuern
  • Leckerchen: 2 – 3 mal pro Woche
  • Nagematerial: einmal die Woche frisch

Hamster Trockenfutter

Als Nahrungsgrundlage kann Fertigfutter aus dem Zoofachmarkt gegeben werden. Es enthält in der Regel alle für den Hamster wichtigen Stoffe. Doch Achtung, die fertigen Futtermischungen sind nicht für jede Hamsterart geeignet. So ist für Zwerghamster nur eine spezielle Kleinhamstermischung richtig.

Heu ist für den Hamster wichtig, jedoch kein Grundnahrungsmittel. Er benötigt es aber für die Deckung seines Rohfaserbedarfs. Das meiste Heu nutzt das Tierchen zum Bauen einer Unterkunft oder auch zum Auspolstern seines Schlafplatzes.

Trockenfutter für den Hamster selber mischen

Das Trockenfutter für den Hamster kann auch ganz einfach selbst gemischt werden. Was es dafür braucht:

  • Haferflocken
  • Maiskörner
  • Buchweizen
  • Knäckebrot
  • Kolbenhirse

Für mehr Abwechslung auf dem Hamster-Speiseplan sorgen weitere Zutaten wie beispielsweise

  • Erdnüsse,
  • Rispenhirse
  • Hundekuchen
  • Sonnenblumenkerne
  • Pinienkerne

Hamster Frischfutter

Auch Frischfutter ist für den Hamster wichtig. Dabei handelt es sich um Grünfutter, Gemüse und Obst. Hier gilt es zwei Dinge zu beachten:

  • Frischfutter vor der Gabe an den Hamster mit warmen Wasser reinigen und anschließend gut abtrocknen
  • Niemals das Frischfutter direkt aus dem Kühlschrank verfüttern. Denn dann ist es für den kleinen Nager viel zu kalt. Deshalb unbedingt frühzeitig aus dem Kühlschrank nehmen und erst verfüttern, wenn das Frischfutter sich auf Zimmertemperatur erwärmt hat

Das Frischfutter ist wichtig, damit der Hamster wirklich alle für ihn wichtigen Mineralien und Vitamine erhält. Sollte das Tier das frische Futter nicht sofort fressen, ist dies kein Grund zur Sorge. Der Hamster muss an das Frischfutter immer erst langsam gewöhnt werden.

Wichtig ist: mehr Gemüse als Obst!

Gemüse

Es gibt einiges an Gemüse, welches dem Hamster schmeckt und das bestens geeignet ist als Frischfutter.

  • Karotten
  • Salatgurke
  • Paprika
  • Zucchini
  • Brokkoli
  • Tomaten
  • und vieles mehr

Bei Tomaten wie auch bei Salatgurken muss jedoch darauf geachtet werden, dem Tier nicht zu viel davon zu geben. Der Grund dafür ist der hohe Wassergehalt dieser Gemüse. Da der Hamster von Natur aus nur wenig trinkt, kann die hohe Wassermenge bei zu viel Gurke, Tomate oder anderen wasserreichen Gemüse seine Nieren überfordern oder schädigen.

Obst

Geeignetes Obst für den Hamster ist unter anderem

  • Erdbeere
  • Apfel
  • Himbeeren

Wie auch beim Gemüse muss auch beim Obst auf den Wassergehalt geachtet werden. So sollte Wassermelone aufgrund ihres hohen Wassergehalts nur äußerst selten gefüttert werden.

Absolut ungeeignet aufgrund ihres hohen Zuckergehalts sind für den Hamster zudem Steinobst, Zitrusfrüchte sowie süße Obstsorten. Die Samen von Steinobst enthalten zudem Blausäure und sind für den kleinen Nager deshalb giftig.

Frischfutter für den Hamster – das gilt es zu beachten

Wenn es um das Hamster-Frischfutter geht, gibt es einiges zu beachten.

So darf Frischfutter wie Obst oder auch Gemüse nur in kleinen Mengen gefüttert werden. Wird mehr gegeben, als der Hamster in einer Nacht verspeisen kann, verdirbt das Frischfutter. Es ist deshalb wichtig, dass es bereits am nächsten Tag wieder aus dem Hamsterkäfig entfernt wird. Dabei darf auch die Kontrolle des Schlafplatzes sowie die Suche nach diversen Verstecken nicht vergessen werden. Schließlich ist der Hamster ein Sammler.

Wird das Frischfutter nicht spätestens am nächsten Tag aus dem Käfig geholt oder verbleibt im Schlafplatz oder einem Versteck, beginnt das Futter sowie die direkte Umgebung zu schimmeln.

Wer Grünfutter für den Hamster selber sammelt, sollte sich nie am Straßenrand bedienen. Hier können Abgase an den Blättern haften und die Gesundheit des Hamsters schädigen. Auch auf Feldern sollte mit Vorsicht gesammelt werden, denn Hinterlassenschaften von Tieren sowie Insektizide oder Pestizide können den Nager gefährden.

Gemüse und auch Obst sollten stets frisch und naturbelassen gekauft werden. Oder wenn möglich aus dem eigenen Anbau stammen.

Eiweißfutter für den Hamster

Keinesfalls sollte vergessen werden, dass es sich bei Hamstern nicht um Vegetarier handelt. Aus diesem Grund benötigen die niedlichen Nager regelmäßig tierisches Eiweiß. Lebend- bzw. Eiweißfutter ist somit ein äußerst wichtiger Bestandteil der richtigen Ernährung des Hamsters. In den im Zoofachhandel erhältlichen Hamsterfuttermischungen ist zwar Eiweiß enthalten, jedoch nicht in ausreichender Menge, um den Bedarf des Tieres zu decken.

Beste Eiweiß-Lieferanten für den Hamster sind

  • Wachsmotten
  • Larven
  • Puppen
  • Mehlwürmer in geringer Menge

Wer nicht unbedingt dieses Getier verfüttern möchte, kann alternativ auch zu Zierfischfutter- oder Schildkrötenfutter mit Eiweiß greifen. Oder auch zu Welpenfutter, Kittenfutter, Hüttenkäse, Naturjoghurt, Quark oder Sojasprossen. Auch Rindfleisch oder Fisch, beides natürlich nur in kleinen Mengen, kann für die Deckung des Eiweißbedarfs an den Hamster verfüttert werden. Ebenso das Eiweiß eines gekochten Ei. Hier muss jedoch darauf geachtet werden, dass wirklich nur das Eiweiß und nicht auch das Eigelb verfüttert wird, denn letzteres ist für den kleinen Nager viel zu cholesterinreich.

Auch hier gilt: das Eiweißfutter niemals direkt aus dem Kühlschrank verfüttern, sondern erst dann geben, wenn es Zimmertemperatur hat.

Leckerchen

Hamster lieben Leckerchen. Doch Achtung, die im Handel erhältlichen Hamster-Leckereien sind meist viel zu fett oder auch viel zu süß. Besser geeignet und von den kleinen Nagern auch sehr gern angenommen ist stattdessen Kolbenhirse. Ebenfalls eine gesunde Leckerei sind gekochte Nudeln oder auch getrocknete Hagebutten. Dennoch sollte niemals vergessen werden, dass es sich hierbei um Leckerchen und nicht um Futter handelt. Deshalb gilt: nicht zu viel.

Vitamine, Nagersteine und Salzlecksteine

Im Zoofachgeschäft finden sich auch zahlreiche Ergänzungspräparate für den Hamster. Diese dienen dazu, vorhandene Mängel beim Tier auszugleichen. Doch wird der Nager abwechslungsreich und gesund gefüttert und erfreut er sich guter Gesundheit, benötigt er keine Ergänzungspräparate. Zu diesen zählen beispielsweise Vitaminzusätze, Salzlecksteine sowie Nagersteine.

Was die Vitamine betrifft, so kann ein zu viel an Vitaminen schädlich für das Tier sein. So führt ein Überschuss an Vitamin D zu Störungen im Stoffwechsel und ein zu viel an Vitamin C verursacht eine Übersäuerung des Urins. Auch ein Salzleckstein kann schaden. Denn nimmt der Hamster mehr Salze auf, als sein Körper benötigt, kann dies seine Nieren schädigen.

Braucht der Hamster jedoch einen Salzleckstein ist es wichtig, stets ausreichend Trinkwasser für den Nager zur Verfügung zu stellen.

Ein Nagerstein ist nur dann sinnvoll, wenn beim Tier ein Kalziummangel vorliegt. Ist dies nicht der Fall, sollte darauf verzichtet werden.

Nagematerial

Als Nagematerial gelten Zweige und Äste. Diese sollten jedoch nicht einfach vom Baum oder Busch gebrochen und in den Käfig gesteckt werden. Wichtig ist auch hier, das Nagematerial vor Gabe an den Hamster zu waschen.

Das Nagen ist für den Hamster wichtig, da er über wurzellose Zähne verfügt. Diese wachsen sein gesamtes Leben lang. Die Abnutzung der Zähne durch das Nagen ist wichtig, da die Zähne sonst zu lang werden und dem Tier schwerwiegende Probleme und Schmerzen bereiten können. Reichlich Nagematerial im Käfig ist deshalb für den Hamster von großer Wichtigkeit.

Geeignet dafür sind Zweige von Obstbäumen, Nussbäumen sowie von Weide, Pappel und Buche. Ungeeignet hingegen sind Zweige von Kirschbäumen und anderem Steinobst. Wichtig ist in jedem Fall, dass es sich um ungespritzte Bäume handelt, denn Insektizide und dergleichen sind für den Hamster äußerst gefährlich.

Wasser

Zur richtigen Hamster-Ernährung gehört auch ausreichend Wasser. Als Gefäß wird eine Nippelflasche mit Kugelverschluss empfohlen. Das Wasser muss täglich erneuert und die Trinkflasche muss mindestens einmal pro Woche gründlich gereinigt werden.

Vorsicht giftig!

Viele Dinge in der Natur wie auch zu Hause sind für den Hamster giftig. Deshalb ist es wichtig zu wissen, was dem Hamster gegeben werden kann und was sich nicht in Hamsternähe befinden und für den Hamster unerreichbar sein sollte. Wie beispielsweise:

  • Bucheckern
  • Bärlauch
  • Bärenklau
  • Bohnenhülsen und Samen
  • Beeren der Stechpalme
  • Eicheln
  • Efeu
  • Efeutute
  • Feuerbohne, roh
  • giftige Pflanzen
  • Goldregen
  • grüne Bohne
  • Kastanien
  • Kartoffeln roh oder grüne Teile
  • Löwenzahn-Blüte?
  • Maiglöckchen
  • Osterglocke
  • Pusteblume
  • Rosskastanie
  • Steinobstsamen
  • Stechpalme
  • Schneeglöckchen
  • Tulpe
  • Tollkirsche
  • Weihnachtsstern
  • viele Zimmerpflanzen

Doch gilt es nicht nur, auf giftige Dinge Acht zu geben. Denn auch ungiftige Pflanzen und Lebensmittel können für den Hamster ungeeignet sein. So zum Beispiel:

  • Apfelsine
  • Aprikose
  • Ananas
  • Blattsalat
  • Kohlsorten
  • Chips
  • Eigelb
  • Fenchel
  • Fichte
  • Johannisbeeren
  • Kirsche
  • Knoblauch
  • Mandarine
  • Nektarine
  • Orange
  • gesalzene Pistazien
  • Peperoni
  • Porree
  • Spinat
  • Salzstangen
  • Schnittlauch
  • Wirsing
  • Zitrusfrüchte
  • Zwiebel

Absolute No Go’s in der Hamsterfütterung sind Schokolade, Gummibärchen und andere Süßigkeiten. Nicht nur, dass diese Sachen ungesund für den Hamster sind. Sie verkleben zudem seine Backentaschen, was eine Entzündung des Mundraums des Tieres zur Folge hat. Der Hamster leidet dann unter starken Schmerzen und verstirbt letztendlich. Wie beim Menschen auch, fördern Süßigkeiten auch beim Hamster die Entstehung von Karies.

Werden Kräuter für den Hamster selbst gesammelt, dann bitte nur, wenn Kräuterwissen vorhanden ist. Viel zu schnell kann ansonsten versehentlich ein giftiges Kraut geerntet werden.

Extra-Tipp

Wird der Hamster dick, frisst er womöglich zu viel oder die falschen Sachen. Bei Übergewicht beim Hamster kann ein wöchentlicher Fastentag helfen. An diesem Diät-Tag erhält der kleine Nager dann ausschließlich Grünfutter und Wasser. Zudem kann es helfen, das Trockenfutter genauer unter die Lupe zu nehmen. Sind viele Erdnüsse und Sonnenblumenkerne darin enthalten, können diese aufgrund ihres hohen Fettgehalts die Dickmacher sein.

Fazit

Damit der Hamster ein langes und gesundes Leben genießen kann, ist die richtige Fütterung des Hamsters sehr wichtig. So braucht das possierliche Tierchen Trockenfutter, Frischfutter, Eiweißfutter und natürlich ausreichend Wasser. Wichtig für das Hamsterglück sind zudem Leckerchen. Doch hier wie auch beim Futter gilt: bitte gesund! Und zudem natürlich ungiftig. Denn nicht jede Frucht, nicht jedes Gemüse und nicht jedes Nahrungsmittel ist für den Hamster sicher. Es ist deshalb wichtig, sich vor der Fütterung genau zu informieren.

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