Hamster Haltung: Tipps für ein artgerechtes Leben

Die Entscheidung ist getroffen, ein Hamster soll einziehen. Doch neben der Zeit für das possierliche Kerlchen ist natürlich auch die richtige Hamster Haltung wichtig. Und da gibt es einiges zu beachten.

Die Anzahl der Tiere

Hamster sind Einzelgänger. Aus diesem Grund sollten keinesfalls mehrere Hamster in einem Käfig gehalten werden. Denn dies führt unweigerlich zu Kämpfen und unglücklichen Tieren.

Der Hamster und andere Haustiere

Soll ein Hamster einziehen, muss auch bedacht werden, ob bereits andere Haustiere in der Wohnung leben. Ob das Zusammenleben des bereits anwesenden Tieres und des Hamsters funktioniert, hängt davon ab, welche Art Haustier bereits vorhanden ist. Mit Fischen in einem Aquarium wird es wohl keinesfalls Probleme geben. Doch bei anderen Haustieren kann dies ganz anders aussehen.

Kaninchen und andere Nager

Hier muss beachtet werden, dass weder Kaninchen noch andere Nager mit dem Hamster in einem gemeinsamen Käfig gehalten werden sollen. Selbst, wenn es sich bei den anderen Tieren um soziale und gesellige Exemplare handelt, so ist und bleibt der Hamster ein Einzelgänger.

Die Tiere in getrennten Käfigen in dasselbe Zimmer zu stellen, kann gut funktionieren, sofern der Hamster und die anderen Käfigtiere denselben Tag-Nacht-Rhythmus haben, also die weiteren Tiere wie der Hamster auch nachtaktiv sind.

Chinchillas sind aus diesem Grund gut geeignet als Zimmer-Mitbewohner des Hamsters. Dennoch muss der Auslauf der Tiere getrennt erfolgen, denn vor allem die Sprünge der Chinchillas können dem Hamster Furcht einflößen.

Ratten sind ebenfalls gute Zimmergenossen für den Hamster. Doch beim Freilauf der Tiere ist Vorsicht geboten. Dieser sollte unbedingt getrennt erfolgen, da die Ratten den Hamster bei gemeinsamem Freigang definitiv töten würden.

Kaninchen, Meerschweinchen und Mäuse sollten nicht mit dem Hamster im selben Raum gehalten werden, da diese im Gegensatz zum nachtaktiven Hamster tagaktiv sind. Die Tiere würden sich somit nur gegenseitig im Schlaf stören. Zudem sollte der Freilauf des Hamsters keinesfalls gemeinsam mit einem dieser Tiere erfolgen. Denn Mäuse würden ihn nicht dulden und sofort bekämpfen, Meerschweinchen ebenso und Kaninchen könnten vor dem kleinen Nager erschrecken und ihn aus diesem Grund verletzen.

Katzen und Hunde

Bei Hamstern und Katzen ist große Vorsicht geboten. Schließlich bewegt sich die Katze frei in der Wohnung und noch dazu stellt der Hamster für die Katze eine natürliche Beute dar. Und weckt zudem sofort den Jagdtrieb des Stubentigers. Die Anwesenheit der Katze setzt den Hamster durchgehendem Stress aus. Doch auch für die Katze ist ein Hamster in der Wohnung nicht schön. Schließlich erlebt sie durch den Hamster einen anhaltenden Reiz, welchen sie jedoch nicht erlaubt ist auszuleben. Dies löst bei der Katze starke Frustration aus. Soll dennoch ein Hamster und auch eine Katze gehalten werden, ist es wichtig, die Katze nicht in das Hamster-Zimmer zu lassen und das Zimmer zudem stets abzuschließen. Denn so mancher Stubentiger erlernt schnell, wie sich nicht abgeschlossene Türen öffnen lassen.

Auch Hunde und Hamster sind keine optimale Kombination. Denn auch Hunde verfügen über einen angeborenen Jagdtrieb, welcher durch den umherflitzenden Hamster gereizt werden kann. Vor allem bei Jagdhunden kann das schnell in einer Katastrophe enden. Hier gilt: niemals den Hund allein im Hamster-Zimmer lassen. Und während der kleine Nager seinen Freilauf genießt, sollte der Hund sich nicht im Zimmer befinden.

Reptilien, Vögel und Amphibien

Dass der Hamster mit kleinen Vögeln wie beispielsweise Wellensittichen, Kanarienvögeln oder auch Zebrafinken in einem Raum wohnt, stellt kein Problem dar. Größere Vögel könnten den Hamster als Beute ansehen und zudem den kleinen Nager erschrecken. Schließlich gehören Vögel in der freien Natur zu den natürlichen Fressfeinden des Hamsters. Der Freiflug der Vögel muss, egal ob großer oder kleiner Vogel, stets getrennt vom Hamster erfolgen. Denn jeder Vogel, unabhängig von seiner Größe, kann den Hamster mit seinem Schnabel oder auch seinen Krallen verletzten.

Die Hamsterhaltung in einem Raum mit Amphibien und Reptilien ist möglich. Doch stets, und das sollte selbstverständlich sein, in getrennten Käfigen. Empfohlen wird jedoch die Haltung in getrennten Räumen, um das Stresslevel des possierlichen Nagers so gering wie möglich zu halten. Der Freilauf des Hamsters sowie der Reptilien oder Amphibien darf niemals gleichzeitig geschehen, denn in freier Wildbahn ist der Hamster ein Beutetier. Auch bei Freilauf der Amphibien und Reptilien ist darauf zu achten, dass sie keinesfalls an den Hamsterkäfig gelangen

Die richtige Umgebungstemperatur und der richtige Standort

Die ideale Raumtemperatur für den Hamster liegt bei 20 – 22 °C.

Da es sich bei Hamstern um nachtaktive Tiere handelt, sollte der Käfig an einem ruhigen Ort aufgestellt werden. Nur so ist sichergestellt, dass der kleine Nager tagsüber in seinem Schlaf nicht gestört wird. Wer nun an das Schlafzimmer als den richtigen Ort denkt, wird spätestens in der ersten Nacht eines Besseren belehrt werden. Denn wie gesagt sind Hamster nachtaktiv und können trotz ihrer geringen Größe gehörigen Lärm machen.

Zudem muss darauf geachtet werden, dass dem kleinen Tierchen weder im Sommer zu heiß noch im Winter zu kalt wird. Direkte Sonneneinstrahlung sowie das Angrenzen an eine kalte Wand im Winter sind deshalb nicht empfehlenswert.

Extra-Tipp: Ist die Hitze im Sommer zu groß, sollten feuchte Tücher über den Käfig gelegt werden. Dies bringt dem possierlichen Nager etwas Abkühlung.

Auch vor Luftzug sollte der Hamster gut geschützt sein. Ein Standort direkt vor dem Fenster in der Nähe einer Tür sind deshalb ungut. Auch direkt auf dem Boden ist deshalb kein guter Ort für den Hamsterkäfig. Am Boden wäre der Hamster naturbedingt ständig in Angst vor einem Raubtier von oben. Je höher, desto sicherer fühlt sich der kleine Nager. Doch wie hoch sollte der Hamsterkäfig dann stehen? Bestenfalls auf Augenhöhe seines Menschen. Diese Höhe fördert zudem auch den Bindungsaufbau zwischen Tier und Mensch.

Ein No-Go in Sachen Standort für den Hamsterkäfig ist zudem der Platz direkt vor oder unter der Heizung. Die Luft hier ist für den possierlichen Kerl viel zu trocken und warm und kann schnell zu gesundheitlichen Problemen führen.

Der ideale Hamsterkäfig

Ein Hamster ist ja klein, der findet selbst im kleinsten Käfig Platz. Nein! Denn auch bei diesem Käfig-Tier gilt: der Käfig kann nicht groß genug sein!

Die Käfig-Maße

Die Länge des Hamsterkäfigs sollte keinesfalls geringer als 80 cm sein, besser wären sogar um die 120 cm. Die Käfigbreite sollte mindestens 60 cm betragen. Was die Höhe betrifft, sollten 70 cm nicht unterschritten werden. Schließlich legen Hamster in freier Wildbahn lange Strecken bei der Futtersuche zurück und klettern zudem sehr gerne.

Die kleinen Nager sind wie gesagt begeisterte Kletterer. Aus diesem Grund empfehlen sich Gitterkäfige. Denn sie sorgen nicht nur für ausreichend frische Luft im Käfig, sondern bieten auch noch Möglichkeiten zum Klettern. Doch der Gitterabstand muss hier unbedingt beachtet werden. Er muss gering genug sein, dass der Hamster nicht mit dem Kopf hindurchpasst. Und dennoch muss der Abstand groß genug sein, dass sich der Hamster beim Klettern nicht mit den Pfoten zwischen den Gitterstäben verklemmen kann. Empfohlen werden Gittermaße von 0,8 bis maximal 1,2 cm. Auch die Käfigdecke muss vergittert sein, ansonsten ist der putzige Nager sehr schnell entwischt.

Das Material

Aus Plastik sollten Hamster-Käfige keinesfalls sein. Denn der kleine Geselle kann das Plastik anknabbern und durch verschluckte Plastikteile gesundheitlichen Schaden nehmen. Bestens geeignet ist Holz als Käfig-Material. Als Alternative zum Hamsterkäfig aus Holz kann auch ein Aquarium bzw. Terrarium genutzt werden.

Hoch hinaus

Für ausreichend Abwechslung im Hamsterheim sind mehrere Etagen ideal. Sie beugen Langeweile vor und bieten zudem zusätzliche Nutzfläche für den bewegungsfreudigen Hamster. Schließlich findet das Hamsterleben in freier Wildbahn auch auf mehreren Ebenen statt: unterirdisch sowie oberirdisch. Zwei bis drei Stockwerke sind somit für ein glückliches Hamsterleben optimal.

Das Einstreu

Das ideale Einstreu für den Hamster-Käfig ist im Zoofachhandel erhältliches Kleintierstreu. Auch Hanfstreu ist sehr gut geeignet. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass Hanfstreu für sehr buddelfreudige Hamster nur bedingt bis gar nicht geeignet ist, denn die darin gegrabenen Tunnel sind instabil. Zusätzlich zum Einstreu sollte auch Heu angeboten werden. Daraus kann sich der quirlige Nager ein kuscheliges Nest bauen.

Das Einstreu im Hamster-Käfig muss mindestens 30 Zentimeter hoch aufgeschichtet werden. Nur so kann der putzige Kerl seinen Buddeltrieb vollständig ausleben. Für ein noch besseres Buddelerlebnis für das Tier kann das Hamstereinstreu zudem mit Heu, Papierschnipseln und Stroh vermischt werden.

Nicht zu empfehlen sind hingegen Hobelspäne, Sägemehl oder auch Torf. Denn all das neigt zum Stauben und kann so die Atemwege sowie die Augen reizen. Auch parfümierte Einstreu ungeeignet für das Hamsterheim, denn dieses würde die feine Nase des Hamsters stark irritieren.

Das Zubehör

In jedes Hamster-Heim gehört auch das richtige Zubehör. Dies sind

  • Futternäpfe
  • Trinkflasche/Trinknapf
  • Hamsterhaus
  • Sandbad
  • Leitern
  • Laufrad
  • und weitere Beschäftigungsmöglichkeiten

Die Futternäpfe

Es sollten immer zwei Futternäpfe im Käfig aufgestellt werden. Einer ausschließlich für Trockenfutter, der andere nur für Frischfutter. Wer dem Hamster etwas zusätzliche Beschäftigung bieten möchte, kann das Trockenfutter auch ab und an im Käfig verstecken, sodass der kleine Nager danach suchen muss. Bei Frischfutter sollte hierauf verzichtet werden, da das frische Futter das Einstreu aufweichen und so zu Schimmelbildung führen kann.

Trinknapf und Trinkflasche

Ob nun Trinknapf oder Trinkflasche, beides hat seine Vor- aber auch Nachteile. Während der Trinknapf für den Hamster das Trinken vereinfacht, besteht hier jedoch auch die Gefahr, dass der Hamster hineinfällt und schlimmstenfalls sogar darin ertrinkt. Die Trinkflasche ist hier doch um einiges sicherer, jedoch ist sie etwas schwerer zu reinigen als ein Trinknapf.

Das Hamsterhaus

Der Hamster ist ein nachtaktives Tier. Dementsprechend möchte er sich tagsüber gerne zurückziehen und ungestört schlafen können. Dies geht natürlich am besten in einem schönen Hamsterhaus. Das optimale Hausmaterial ist Holz. Daran kann er gefahrlos nagen.

Um seinen Schlafplatz schön kuschelig zu haben, baut sich der putzige Nager gerne ein Nest in seinem Häuschen. Dafür sollten ihm Stroh, Heu und auch Papierschnipsel angeboten werden. Die im Handel erhältliche Hamsterwatte ist synthetisch und deshalb ungeeignet. Ebenso sieht es mit Wolle aus, auch diese sollte dem Hamster nicht gegeben werden, da sich der Nager darin verheddern kann.

Für eine einfachere Reinigung empfiehlt sich ein Hamsterhaus mit abnehmbarem Dach. Besonders gut sind zudem Häuser mit mehreren Räumen. So ist es dem Hamster möglich, Vorratskammer und Schlafplatz voneinander getrennt zu halten.

Das Sandbad

Hamster lieben das Baden im Sand. Aus diesem Grund ist ein Sandbad im Käfig ein absolutes Muss. Bestens geeignet dafür ist Chinchilla-Sand. Vogelsand hingegen sollte nicht verwendet werden, da sich darin scharfkantiges Muschelgrit befindet, woran sich der kleine Nager verletzen könnte.

Eine ausreichen große Schale sorgt dafür, dass der Sand sich nicht im gesamten Käfig verteilt und erleichtert so die Reinigung.

Die Leitern

Hamster lieben es zu klettern, es liegt einfach in ihrer Natur. Um dem Klettertrieb des kleinen Kerlchens auch im Käfig gerecht zu werden, müssen verschiedene Etagen sowie Leitern vorhanden sein. Als Leitermaterial wird Holz empfohlen.

Das Laufrad

Der Hamster ist ein sehr bewegungsfreudiges Tier. Damit er diesen Drang auch im Käfig ausleben kann, ist ein Laufrad äußerst wichtig. Darin kann er sich austoben und rennen. Zudem hilft es dem Tier beim Stressabbau. Wichtig ist jedoch, dass das Laufrad eine ausreichende Größe besitzt. Für Zwerghamster bedeutet dies mindestens 20 cm, für Gold- und andere Mittelhamster mindestens 25 cm.

Der Auslauf

Zum Abend hin werden Hamster aktiv. Aus diesem Grund ist das auch die ideale Zeit für ihren täglichen Auslauf.

Doch Achtung, in der Wohnung lauern für den Hamster so einige Gefahren. Kabel sollten gesichert werden und für den Hamster giftige Pflanzen so gestellt werden, dass der Nager sie nicht erreichen kann. Auch Blumensträuße sollten vor dem Hamster in Sicherheit gebracht werden, da er sie anknabbern und sich zudem daran vergiften kann. Außerdem müssen Schränke und Schubladen geschlossen sein, enge Spalten verschlossen sein sowie anderweitige Haustiere ausgesperrt sein. So vorbereitet steht einem fröhlichen Hamsterauslauf nichts mehr im Wege.

Zusätzlichen Spaß und Abwechslung bringen dem Hamster Steine, Pappröhren oder auch eine Buddelschale. Absolute No-Go’s sind hingegen Hamsterbälle, Hamsterautos und dergleichen. Sie sind zum einen absolut unnötig und können noch dazu gefährlich für das Tier sein.

Die Fütterung

Wichtig ist, dass dem Hamster zu jeder Zeit frisches Wasser zur Verfügung steht. Zudem benötigt er Trockenfutter sowie Frischfutter. Die richtige Fütterung für den Hamster ist ausgewogen und naturbelassen.

Die Reinigung

Hamster sind sehr reinliche Tiere und verfügen zudem über eine sehr sensible Nase. Kein Wunder, orientieren sich diese Tiere doch vor allem durch ihren Geruchssinn. Riecht die gewohnte Umgebung nach der Käfigreinigung plötzlich völlig anders, bedeutet dies für den kleinen Nager Stress. Es wird deshalb empfohlen, bei der Reinigung des Hamsterkäfigs Stück für Stück vorzugehen.

Der Toilettenplatz des Nagers muss täglich gereinigt werden, indem das verdreckte Einstreu dort entfernen und nur mit etwas frischen Einstreu auffüllen.

Auch das Einstreu im restlichen Käfig sollte nicht auf einmal erneuert werden, sondern Stück für Stück. So bleiben die gewohnten Geruchsmarken für den Hamster erhalten und der Käfig dennoch hygienisch und sauber. Der so durchgeführte Einstreuwechsel sollte im Schnitt alle ein bis vier Wochen vorgenommen werden, abhängig vom Verschmutzungsgrad.

Das Hamsterhaus bedarf bei der Reinigung besonderer Aufmerksamkeit. Schließlich befindet sich darin meist auch die Vorratskammer des Nagers. Darin gelagertes Frischfutter sollte täglich entfernt werden, um Schimmelbildung oder Schädlingsbefall zu vermeiden. Auch das angesammelte Trockenfutter sollte von Zeit zu Zeit entfernt werden.

Die Komplettreinigung des Hamstergeheges muss zweimal jährlich durchgeführt werden. Dies verhindert, dass sich Krankheitserreger und Parasiten im Hamsterheim vermehren oder sich Schimmel bildet.

Für die Komplettreinigung des Hamsterkäfigs empfiehlt sich folgendes Vorgehen:

  • gesamte Einstreu entfernen
  • Käfigschale sowie Gitter mit heißem Wasser und Bürste reinigen
  • trockenreiben und anschließend noch gut trocknen lassen
  • neue Einstreu einfüllen

Wichtig ist, die Einrichtung nach der Reinigungsaktion wieder genauso anzuordnen, wie sie sich vor dem Putzen im Käfig befand. So ist die Veränderung seines Heims für den Hamster nicht allzu groß.

Der Halbjahresputz seines Zuhauses ist für den Hamster stressvoll und damit auch anstrengend. Es ist somit besser, wenn der kleine Nager sich während der Reinigung nicht im Käfig, sondern in einem sicheren Auslaufbereich befindet.

Der Umgang mit dem Hamster

Beim Umgang mit dem Hamster ist vor allem Geduld gefragt. Schließlich handelt es sich bei diesem Nager um ein Fluchttier. Er steht somit allem ungewohnten äußerst misstrauisch gegenüber. Kommt ihm etwas in seinen Augen bedrohlich zu nahe, rennt er weg oder setzt seine scharfen Zähne ein.

Verständlicherweise ist der Wunsch groß, den Hamster auf die Hand zu nehmen. Doch Vorsicht! Dies ist vor allem am Anfang keine gute Idee. Der kleine Nager muss ich zuerst an die Hand gewöhnen. Ab einfachsten klappt dies durch die Fütterung.

Der Hamsterhalter bedarf Geduld, denn es dauert seine Zeit, bis das putzige Tierchen Vertrauen fasst. Wichtig dafür ist natürlich auch das korrekte Verhalten des Menschen.

Vor allem Kinder neigen dazu, den Hamster oft aus seinem Käfig zu holen, ihn zu streicheln und mit ihm zu spielen. Doch für den Hamster bedeutet das keinen Spaß, sondern puren Stress. Zutraulich wird er dabei nur sehr schwer. Kinder sollten für die Hamsterhaltung somit keinesfalls jünger als im Schulalter sein.

Die ideale Zeit für die Beschäftigung mit dem Hamster ist in den Abendstunden. Schließlich ist dieser Nager nachtaktiv. Ihn tagsüber zu wecken ist definitiv keine gute Idee, denn dies verursacht bei ihm schlechte Laune und kann zu Beißattacken führen. Auch Verhaltensstörungen können die Folge von häufigem Wecken des Hamsters sein.

Es ist sehr verlockend, das niedliche Tier hochzuheben. Dabei sollte dies nur getan werden, wenn es unbedingt notwendig ist. So zum Beispiel für einen Tierarztbesuch. Um den Hamster hochzuheben, muss sich ihm von vorne genähert werden. Wichtig ist, dabei leise und ruhig mit dem Nager zu sprechen, damit er sich nicht erschrickt. Niemals sollte der Hamster von oben gegriffen werden, denn dies ähnelt der Attacke eines Raubvogels. Somit: keine gute Idee. Die richtige Methode, um einen Hamster hochzuheben ist das Umschließen mit den gewölbten Händen. Und dabei natürlich nicht zudrücken!

Vertraut der Hamster den Händen noch nicht, kann eine leere Toilettenpapierrolle helfen. Sobald der Hamster dort hineingelaufen ist, werden die beiden Enden vorsichtig zugehalten und der Hamster samt der Rolle aus dem Käfig geholt.

Möchte der Hamster nicht auf die Hand oder angefasst werden, muss dies respektiert werden. Wichtig ist hierbei auch über das Abwehrverhalten des Hamsters Bescheid zu wissen. In seiner Abwehrposition legt sich der Hamster auf den Rücken. Hinzu kommt ab und an auch ein Fauchen.

Halten Hamster Winterschlaf?

Die Antwort auf diese Frage lautet: kommt darauf an. Nämlich darauf, ob es sich um einen wild lebenden Hamster in freier Natur handelt oder um einen Haustier-Hamster. In freier Wildbahn halten Hamster sehr wohl Winterschlaf. Und auch ein als Haustier gehaltener Hamster kann Winterschlaf halten. Aber eben nur unter bestimmten Bedingungen.

Hier ist es wichtig zu wissen, dass der Winterschlaf an sich absolut nichts mit den Jahreszeiten zu tun hat. Es liegt ausschließlich an der Temperatur. Ist es in der Wohnung angenehm warm, legt der Hamster keinen Winterschlaf ein. Selbst dann nicht, wenn es Winter und außerhalb der Wohnung kalt ist.

Erst, wenn es mehrere Nächte hintereinander in der Wohnung unter 10 °C hat, wird sich der Nager in den Winterschlaf begeben. Wenn dies geschieht, sollte der Halter nicht erschrecken, denn das kleine Tier kann dann wie tot erscheinen. Ist es aber nicht. Es hält lediglich seinen Winterschlaf.

Zudem ist es möglich, den Hamster aus dem Winterschlaf zu wecken. Nicht durch Bewegung oder Lautstärke, das wäre purer Stress für das Tier. Nein, denn es reicht bereits, die Raumtemperatur zu erhöhen. Sobald es wärmer wird, wacht der kleine Nager langsam aber sicher ganz von alleine auf.

Hamster in der Urlaubszeit

Urlaubszeit, schöne Zeit. Doch was ist mit dem Hamster?

Kurzurlaub

Handelt es sich nur um drei bis maximal vier Tage, kann der Halter seinen Nager getrost alleine lassen. Doch es gilt, vor der Abreise noch einige Vorkehrungen zu treffen.

  • ausreichend Futter für die Zeit der Abwesenheit zur Verfügung stellen
  • Wasserflasche auffüllen
  • kein Frischfutter vor der Abreise, denn dieses könnte während der Abwesenheit zu schimmeln beginnen oder sogar Schädlinge anlocken
  • Einstreu überprüfen, feuchte und stark verschmutzte Stellen erneuern
  • im Sommer: Vorhänge oder Rollläden schließen, um einer Aufheizung des Raums vorzubeugen
  • Käfig auf Vollständigkeit prüfen
  • Käfig auf Schadstellen prüfen und ggf. reparieren oder ersetzen

Längerer Urlaub

Im Falle eines längeren Urlaubs gibt es mehrere Möglichkeiten, für das Wohl des Hamsters zu sorgen.

  • Freunde oder Familie
  • Tiersitter
  • mitnehmen

Versorgung durch Freunde oder Familie

Die beste Variante ist, den Hamster von Familie oder Freunden versorgen zu lassen. So bleibt dem Tier der Stress einer neuen Umgebung erspart und der Halter kann den Urlaub genießen, da er seinen Nager bestens versorgt weiß.

Tiersitter

Findet sich in der Familie sowie im Freundeskreis niemand, der den Hamster betreut, kann auf kundige Tiersitter zurückgegriffen werden. Durch eine Kleinanzeige beim Tierarzt, in der Zoofachhandlung des Vertrauens oder im Tierheim lässt sich gut eine Betreuung für den kleinen Nager finden. Der Tiersitter sollte am besten täglich abends nach dem Hamster sehen und ihn versorgen.

Vor der Abreise muss der Käfig gereinigt werden, damit auch der Hamster die Urlaubszeit seines Halters gut und glücklich übersteht. Denn so ist für rund eine Woche keine Reinigung durch den Tiersitter notwendig. Zudem muss für die gesamte Zeit der Abwesenheit ausreichend Futter und auch Einstreu vorrätig sein.

Freilauf sowie Beschäftigung mit dem Hamster sollten ausschließlich sehr hamstererfahrene Tiersitter vornehmen. Für den Zeitraum von zwei bis hoch zu drei Wochen ist es für den Hamster auch in Ordnung, wenn er nicht aus dem Käfig darf.

Wichtig ist zudem eine Liste mit Pflegehinweisen, den der Tiersitter kennt die Vorlieben und Eigenheiten des Hamsters nicht. Auch die Adresse des Tierarztes sollte darauf vermerkt sein. Ebenfalls ein Hinweis an den Tiersitter, sich vor dem Anfassen des Hamsters die Hände waschen sollte. Dies vor allem auch dann, wenn er selbst Hamster oder andere Tiere besitzt. Dies verhindert die unabsichtliche Übertragung von Krankheitserregern auf den Hamster.

Betreut der Tiersitter den Hamster bei sich zu Hause, sollte der Halter dessen Räumlichkeiten vorab besichtigen und dabei sehr genau hinschauen. Eine weitere Möglichkeit ist die Unterbringung des Hamsters in einer Tierpension.

Mitnahme in den Urlaub

Aufgrund seiner Größe könnte der Hamster samt Käfig auch mit in den Urlaub. Hier gilt es jedoch zu bedenken, dass die Reise wie auch die Umgebungsumstellung Stress für den Hamster bedeuten. Hinzu kommt, dass auch eine etwaige klimatische Umstellung sich negativ auf den Nager auswirken kann.

Soll der Hamster dennoch mit in den Urlaub, muss sich vorab erkundigt werden, ob Tiere in der Ferienanlage bzw. im Hotel erlaubt sind. Bei Reisen ins Ausland gilt es zudem die Einreisebestimmungen des Urlaubslandes sowie weitere etwaige Vorschriften zu beachten. Die Informationen darüber sollten frühzeitig eingeholt werden, um vor Reiseantritt noch ausreichend Zeit für eventuelle tierärztliche Vorbereitungen zu treffen. Bei Reisen ins Nicht-EU-Ausland benötigt der Hamster zudem ein amtliches tierärztliches Gesundheitszeugnis. Es wird empfohlen, für den Grenzübertritt Grenzen mit anwesendem Amtstierarzt auszuwählen. Dies kann Probleme ersparen.

Während der Reise muss der Hamster in einer Transportbox von ausreichender Größe transportiert werden, welche gut belüftet ist und das Tier vor Helligkeit und Hitze zuverlässig schützt. Keinesfalls darf der Hamster im Kofferraum transportiert werden, auch nicht mit einer sicheren Transportbox. Der richtige Ort für reisende Hamster ist in ihrer Transportbox auf dem Autositz. Und zwar mit ausreichender Befestigung, damit die Box bei Kurven oder beim Abbremsen nicht rutscht.

In der Box müssen sich Einstreu, Heu und ein Nagerhäuschen befinden. Als Reiseproviant eignen sich ein Stück Karotte oder Apfel, denn dies stillt nicht nur den Hunger, sondern liefert dem Hamster auch Flüssigkeit.

Fenster dürfen bei Reisen mit dem Hamster nicht geöffnet werden. Die dadurch entstehende Zugluft bringt die Gefahr einer Erkältung des Tieres mit sich. Die ideale Reisezeit mit dem Hamster ist der Abend sowie die Nacht oder auch der frühe Morgen. Zum einen ist der Hamster zu dieser Zeit wach, zum anderen ist die Staugefahr geringer und es wird im Auto auch nicht so heiß.

Wenn der Hamster eine Allergie auslöst

Jemand, der an einer Tierhaarallergie leidet, kann auch auf Hamster allergisch reagieren. Trotz des Allergie-Namens sind es jedoch nicht die Haare bzw. das Fell des Nagers, welcher die Allergie auslöst, sondern der daran haftende Tierspeichel, sein Urin sowie Hautschuppen. Doch auch das Einstreu oder das Heu können Allergien beim Halter auslösen.

Allergie – was tun?

Tritt eine Tierhaarallergie auf, sollte einiges beachtet werden, um dennoch gut mit dem Hamster leben zu können.

  • den Käfig regelmäßig säubern
  • staubfreie Einstreu verwenden
  • Hygiene
  • nicht im Schlafzimmer

Die regelmäßige Reinigung des Hamsterkäfigs ist bei Allergikern sehr wichtig. Hier gilt es, die Hamstertoilette zu reinigen und das Einstreu auf feuchte oder sogar schimmelnde Stellen, welche beispielsweise durch Frischfutter entstehen, zu untersuchen. Zudem sollte die Käfigreinigung, wenn möglich im Freien durchgeführt werden. Auch die Übernahme dieser Tätigkeit durch andere Personen kann helfen. Ist dies nicht möglich, sollte das Benutzen eines Mundschutzes sowie von Handschuhen in Erwägung gezogen werden. Nach der Reinigung sollte unbedingt gelüftet und der Boden gesaugt oder gewischt werden.

Zudem sollten, wenn möglich, Teppiche aus dem Hamster-Zimmer entfernt werden. Denn darin verfangen sich Haare und Staub.

In Sachen Einstreu müssen Allergiker unbedingt auf staubarmes oder entstaubte Einstreu achten.

Hygiene ist für Allergiegeplagte ebenfalls wichtig. So gilt es, nach der Beschäftigung mit dem Hamster sowie auch nach der Käfigreinigung die Hände zu waschen. Bei starker Allergie kann es zudem nötig sein, nach dem Kontakt mit dem Hamster die Kleidung zu wechseln.

Auch sollte der Hamsterkäfig sich nicht im Schlafzimmer befinden. Nicht nur, weil Hamster nachtaktive Tiere sind und deshalb den Schlaf des Menschen stören würden, sondern auch, weil sich die Hamsterhaare sowie der Staub aus dem Käfig auch auf das Bett übertragen würden. Definitiv nicht gut für Allergiker.

Wird die Tierhaar-Allergie trotz aller Vorsichtsmaßnahmen nicht besser oder sogar schlimmer, sollte ein neues Zuhause für den Nager gefunden werden. So sehr das Tier auch geliebt wird, mit Asthma oder anderen schwerwiegenden Allergiefolgen ist nicht zu spaßen.

Fazit

Ein Hamster ist klein und niedlich. Doch auch er hat in seiner Haltung Bedürfnisse, die erfüllt werden müssen. Angefangen mit der Größe des Hamsterkäfigs, über die richtige Käfigeinrichtung bis hin zum richtigen Standort. Auch die optimale Hamster-Fütterung ist wichtig. Zudem muss beachtet werden, ob sich noch weitere Haustiere im Haushalt befinden und ob es überhaupt möglich ist, mit diesen einen Hamster zu halten. Auch beim Umgang mit dem Hamster heißt es: gewusst wie! Denn Fehler dabei machen sich schnell durch einen fauchenden oder beißenden Hamster bemerkbar. Und was geschieht mit dem Hamster in der Urlaubszeit? Es ist so einiges, was Hamsterhalter lernen, wissen und beachten müssen. Doch dann steht einer schönen Freundschaft mit diesem niedlichen Nager nichts mehr im Wege.

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